Pocketbook Verse Pro Color – Ein vielseitiger E-Reader mit Farbbildschirm (Erfahrungsbericht)

3. November 2024

Nostalgische Leser wie ich wollen wohl kaum auf das gute alte Buch verzichten, und genau deshalb habe ich mich lange gegen die Anschaffung eines E-Readers entschieden.
Doch letztendlich habe ich nachgegeben, als sich viele digitale Dokumente angesammelt hatten, die ich noch lesen wollte.
Das Lesen auf LCD-Bildschirmen mag praktisch sein, ist aber oft anstrengend für die Augen.
Für längere Texte oder Bücher kommt das Lesen auf einem LCD-Bildschirm für mich nicht infrage, weil es einfach zu ermüdend ist.

Ein E-Book-Reader kann hier Abhilfe schaffen.

Das Lesen auf einem E-Ink-Display ist wesentlich angenehmer für die Augen.

Viele Bücher stehen noch auf meiner Liste, und einige habe ich bereits auf dem Pocketbook Verse Pro Color gelesen.
Schon vorab: Ich hatte Bedenken bezüglich der Anschaffung dieses Produkts, das ich für 149 € erworben habe, doch ich bin positiv überrascht.

Design und Verarbeitung

Das Verse Pro Color liegt angenehm in der Hand, ist leicht und wirkt solide verarbeitet.

Besonders praktisch ist die integrierte Hintergrundbeleuchtung, die sich sowohl in der Helligkeit als auch in der Farbtemperatur flexibel anpassen lässt.

Über einen anpassbaren Graphen kann die Beleuchtung im Laufe des Tages automatisch geregelt werden.

Das Gerät ist relativ leicht und kann problemlos mehrere Stunden in der Hand gehalten werden.

Angeblich ist das Pocketbook Verse Pro Color auch wasserdicht, allerdings habe ich diesen Aspekt noch nicht getestet.

Ich schätze besonders das geriffelte Design auf der Rückseite des Geräts, das den Halt in der Hand verbessert.

Das Material fühlt sich angenehm an und im Gegensatz zu meinem Smartphone ist mir das Gerät bisher nicht einmal aus der Hand gefallen.

Display und Farbdarstellung

Ein besonderes Highlight ist das farbige Display des Pocketbook Verse Pro Color.

Die Farben sind zwar nicht so lebendig wie auf einem LCD- oder OLED-Bildschirm, aber sie sind nützlich, um farbige Darstellungen zu betrachten – zum Beispiel in wissenschaftlichen Publikationen oder bei Comics.

Die Darstellung von ePub-Dateien ist hervorragend und die Texte sind gestochen scharf.

Das Umblättern funktioniert meist flüssig, obwohl es gelegentlich zu kleinen Verzögerungen kommen kann, besonders direkt nach dem Laden neuer Bücher.

Bei der Anzeige von PDF-Dateien zeigt das Gerät jedoch eine Schwäche:

Auf dem kleineren Display wird die Schrift oft sehr klein dargestellt, was das Lesen erschwert.

Zwar gibt es Zoom-Optionen, aber das ständige Vergrößern und Verschieben des Textes ist nicht ideal für längere Lesesessions.

Benutzerfreundlichkeit und Navigation

Das Pocketbook Verse Pro Color hat eine intuitive Benutzeroberfläche, die an ein Smartphone erinnert.

In der oberen Leiste werden Datum, Uhrzeit, ein Einstellungsbutton und der Akkustand angezeigt.

Beim Klick auf den Einstellungsbutton (Pfeil nach unten) öffnet sich ein Menü mit Schaltflächen für WLAN, Bluetooth, Dark-Mode, Flugmodus und Synchronisieren.

Darunter befindet sich der Schalter für die Beleuchtung sowie Regler für Helligkeit und Farbtemperatur, die sich auch automatisch anpassen lassen.
Leider muss ich beim Lesen die Session verlassen, um die Helligkeit anzupassen, was etwas umständlich ist.

Oft öffnet das Gerät dann auch die Seite, auf der ich zuletzt ins Hauptmenü gewechselt bin.

Die Bedienung über den Touchscreen ist für mich manchmal noch willkürlich.
Gelegentlich blättert das Gerät in die falsche Richtung oder die “Lesezeichen-Geste” wird nicht erkannt.
Daher nutze ich die vier Buttons an der Unterseite, was für mich gut funktioniert.

Das Gerät bietet außerdem ein Deutsch-Englisch-Wörterbuch, das über das Hauptmenü erreichbar ist.

Während des Lesens ist die Bedienung jedoch etwas umständlich, daher greife ich meist auf mein Smartphone zurück.

Trotzdem ist das Wörterbuch ein Pluspunkt, falls das Smartphone mal nicht in Reichweite ist.

Power-Management

Beim Drücken der Power-Taste oder nach etwa 10 Minuten Inaktivität schaltet das Gerät automatisch ab.

Die Hintergrundbeleuchtung erlischt und das Display zeigt das Buchcover oder das Pocketbook-Logo.

Ein Druck auf die Power-Taste weckt das Gerät wieder, und es zeigt zuverlässig die Seite an, auf der ich zuletzt war.

Wie bei vielen modernen Geräten vermisse ich einen Audio-Jack, um das Gerät mit kabelgebundenen Kopfhörern zu verwenden, da ich kein Fan von Bluetooth bin.
Ein kleiner Jack-to-USB-C-Adapter schafft jedoch Abhilfe.
Alternativ kann man das Gerät auch über Bluetooth mit Lautsprechern oder Kopfhörern verbinden und mit der Vorlesefunktion Bücher anhören.
Ein Fingertipp auf eine freie Stelle im Ebook öffnet das Menü und unter “Stimme” lässt sich die Vorlesefunktion aktivieren.

Games und Apps auf dem Verse Pro

Das Gerät hat WLAN und einen Browser, den ich allerdings noch nicht genutzt habe, da ich meine Bücher direkt über den PC auf den Reader lade.
Für den kleinen Zeitvertreib zwischendurch gibt es Spiele wie Solitaire, Sudoku und Schach.
Solitaire läuft wegen der eher trägen Bildwechsel nicht ganz so flüssig, aber Sudoku und Schach lassen sich gut spielen und machen Spaß.

Die Notizfunktion ist ebenfalls nützlich: Markierte Textstellen werden im Menü unter Notizen angezeigt, was das Wiederfinden erleichtert.

Akkulaufzeit des Smartreaders

Die Akkulaufzeit des Verse Pro Color ist beeindruckend.

Trotz farbigem Display und Hintergrundbeleuchtung hält der Akku bei moderater Nutzung mehrere Wochen.

Im Energiesparmodus oder bei reiner Textlektüre hält das Gerät besonders lange durch – ideal für längere Reisen.

Fazit

Nach langer Überlegung und vielen Recherchen habe ich mich für das Pocketbook Verse Pro Color entschieden, das ich spontan bei Media Markt gekauft habe.

Meine Erwartungen waren ein stabiler E-Book-Reader, der Texte komfortabel anzeigt und erschwinglich ist.

Der erste Eindruck: Das Display ist etwas klein, aber ansonsten macht das Gerät einen wirklich guten Eindruck.

Die Lesbarkeit von .epub-Dateien ist großartig und macht Spaß, während PDF-Dateien aufgrund der kleinen Schrift weniger optimal sind.

Mit Programmen wie Calibre lassen sich PDFs jedoch in ePubs umwandeln und bei Bedarf anpassen, was besonders für HTML- und CSS-affine Nutzer interessant sein könnte.

Das Wechseln ins Hauptmenü während des Lesens ist zwar ein wenig nervig, aber letztendlich kein großes Problem.

Alles in allem bin ich froh, dass der Pocketbook Verse Pro Color den Weg zu mir gefunden hat.

Für 149 € bietet er viele benutzerfreundliche Einstellungen, Apps und Spiele und ist für mich das ideale Gerät.

Ich habe es gern in der Hand und lese sehr gerne damit.

Insgesamt übertrifft das Pocketbook Verse Pro Color alle meine Erwartungen in dieser Preisklasse.

Ein treuer, kleiner Begleiter, auf den ich nicht mehr verzichten möchte.

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