Linux-Tipps für Anfänger

18. Oktober 2023

Linux ist ein Open-Source-Betriebssystem und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Es bietet eine Alternative zu Windows und macOS und ermöglicht eine größere Kontrolle über dein Betriebssystem.

Allerdings kann Linux für Anfänger auf den ersten Blick einschüchternd wirken.

Dieser Ratgeber soll dir helfen, die Grundlagen von Linux zu verstehen und dir nützliche Tipps für den Einstieg zu geben.

Was ist Linux?

Bevor wir in die Linux-Tipps für Anfänger eintauchen, lass uns zuerst verstehen, was Linux ist.

Linux ist ein Open-Source-Betriebssystem, das auf dem Unix-Betriebssystem basiert.

Es wurde 1991 unter anderem von Linus Torvalds entwickelt und hat sich seitdem zu einem der am weitesten verbreiteten Betriebssysteme weltweit entwickelt.

Das Schöne an Linux ist, dass es kostenfrei zugänglich ist (open-source).
Das bedeutet, dass du es kostenlos herunterladen, verwenden, anpassen und verbreiten kannst.

Es gibt viele verschiedene Versionen von Linux, die sogenannten Distributionen oder kurz “Distros”, darunter Ubuntu, Fedora, Debian, CentOS und viele mehr.

Jede dieser Distros hat ihre eigenen Eigenschaften und Schwerpunkte.

Die Wahl der richtigen Linux-Distribution

Einer der ersten Schritte bei deinem Einstieg in Linux ist die Auswahl der richtigen Distribution.

Für Anfänger empfehlen sich Distributionen wie Ubuntu, Linux Mint oder Zorin OS, da sie benutzerfreundlich und leicht zu installieren sind.

Diese Distros bieten auch eine große Community-Unterstützung, was dir bei Problemen sehr hilfreich sein kann.

Wenn du dich mehr für die technischen Aspekte von Linux interessierst, kannst du Distributionen wie Arch Linux oder Fedora in Betracht ziehen.

Diese sind etwas fortgeschrittener und erfordern mehr technisches Wissen bei der Installation und Konfiguration.

Du interessierst dich neben Sicherheit auch für Suchmaschinenoptimierung? Hier erfährst du mehr!

Die Installation von Linux

In diesem Video erfährst du, wie du Linux Mint neben Windows installieren kannst.

YouTube — Linux Mint neben Windows installieren

Nachdem du dich für eine Linux-Distribution entschieden hast, ist der nächste Schritt die Installation. Hier sind einige grundlegende Schritte, die du befolgen solltest:

Sicherung deiner Daten: Bevor du Linux installierst, solltest du sicherstellen, dass du eine Sicherungskopie deiner wichtigen Daten erstellt hast. Die Installation kann die Festplatte formatieren, was zum Verlust deiner Daten führen kann.
Bootfähiges Installationsmedium erstellen: Lade das ISO-Image deiner ausgewählten Distribution herunter und erstelle ein bootfähiges USB-Laufwerk. Dies kannst du mit Tools wie “Rufus” unter Windows oder “Etcher” unter macOS und Linux tun.
Starte den Computer von USB: Stecke das bootfähige USB-Laufwerk ein und starte deinen Computer neu. Du solltest in der Lage sein, von diesem Laufwerk zu booten und den Installationsprozess zu starten.
Befolge die Installationsanweisungen: Die genauen Schritte variieren je nach Distribution, aber normalerweise wirst du nach der Spracheinstellung, der Zeitzone, dem Benutzernamen und Passwort gefragt. Befolge einfach die Anweisungen auf dem Bildschirm.
Aktualisiere dein System: Nach der Installation solltest du dein System aktualisieren, um sicherzustellen, dass du die neuesten Sicherheitsupdates und Software-Pakete hast. Dies kann in der Befehlszeile mit dem Befehl sudo apt update und sudo apt upgrade in Ubuntu oder ähnlichen Befehlen in anderen Distributionen erfolgen.

Die Grundlagen der Linux-Befehlszeile

Die Befehlszeile, oft als Terminal oder Shell bezeichnet, ist ein wichtiger Bestandteil von Linux. Hier kannst du Aufgaben erledigen, die über die grafische Benutzeroberfläche hinausgehen. Hier sind einige grundlegende Befehle, die dir den Einstieg erleichtern:

ls / ls -l: Listet den Inhalt eines Verzeichnisses auf / mit ls -l erhältst du mehr Details.
cd: Wechselt das Verzeichnis.
pwd: Zeigt das aktuelle Verzeichnis an.
mkdir: Erstellt ein neues Verzeichnis.
rm / rmdir: Löscht Dateien oder Verzeichnisse.
cp: Kopiert Dateien oder Verzeichnisse.
mv: Verschiebt Dateien oder Verzeichnisse.
nano oder vi: Öffnet einen Texteditor, um Dateien zu bearbeiten.

Die meisten Befehle können mit der Option -h oder --help aufgerufen werden, um weitere Informationen und Optionen anzuzeigen. Zum Beispiel: ls --help.

Software-Verwaltung

Linux bietet eine beeindruckende Auswahl an Open-Source-Software.

Die Art und Weise, wie du Software auf Linux installierst, hängt von deiner Distribution ab.
In Ubuntu und ähnlichen Distributionen kannst du das “Software Center” verwenden, um Software einfach per Mausklick zu installieren.

Du kannst auch die Befehlszeile verwenden, um Software zu installieren.
Hier sind einige grundlegende Befehle:

sudo apt install [Paketname]: Installiert ein Paket.
sudo apt search [Suchbegriff]: Sucht nach verfügbaren Paketen.
sudo apt update: Aktualisiert die Paketliste.
sudo apt upgrade: Aktualisiert alle installierten Pakete.

Wenn du Software von Drittanbietern installieren möchtest, empfiehlt sich die Verwendung von Paketverwaltungstools wie Snap, Flatpak oder AppImage.
Diese ermöglichen es dir, Anwendungen unabhängig von deiner Linux-Distribution zu installieren.

Die Pflege deines Systems

Linux-Systeme erfordern regelmäßige Wartung, um sicher und stabil zu bleiben. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest:

Sicherheitsupdates: Stelle sicher, dass du regelmäßig Sicherheitsupdates einspielst, um dein System vor potenziellen Bedrohungen zu schützen.
Dateisystem-Überwachung: Beobachte den freien Speicherplatz auf deiner Festplatte. Du kannst den Befehl df verwenden, um den verfügbaren Speicherplatz anzuzeigen.
Software-Aktualisierung: Halte deine installierte Software auf dem neuesten Stand, um von Fehlerkorrekturen und neuen Funktionen zu profitieren.
Datensicherung: Sichere deine Daten regelmäßig, um Datenverlust zu vermeiden.

Benutzer- und Dateiverwaltung

In Linux sind Benutzerkonten und Dateiverwaltung wichtige Konzepte. Hier sind einige grundlegende Dinge, die du wissen solltest:

Benutzer erstellen: Du kannst neue Benutzerkonten mit dem Befehl sudo adduser [Benutzername] erstellen.
Benutzer löschen: Benutzerkonten können mit dem Befehl sudo userdel -r [Benutzername] gelöscht werden. Achte darauf, den -r-Parameter zu verwenden, um das Home-Verzeichnis des Benutzers ebenfalls zu löschen.
Dateien und Berechtigungen: Jede Datei und jedes Verzeichnis in Linux hat Berechtigungen, die anzeigen, wer auf sie zugreifen, sie ändern oder ausführen kann. Du kannst die Berechtigungen mit dem Befehl ls -l anzeigen und mit dem Befehl chmod ändern.

Das Linux-Dateisystem

Das Dateisystem in Linux ist hierarchisch aufgebaut und beginnt mit dem Stammverzeichnis (/). Hier sind einige wichtige Verzeichnisse und ihre Verwendung:

/bin: Enthält ausführbare Binärdateien.
/etc: Hier befinden sich Konfigurationsdateien.
/home: Das Basisverzeichnis der Benutzerkonten.
/var: Speichert variable Daten wie Log-Dateien und temporäre Dateien.
/tmp: Hier können temporäre Dateien abgelegt werden.
/usr: Enthält Anwendungssoftware und deren Dateien.

Die Linux-Community nutzen

Die Linux-Community ist eine der besten Ressourcen für Anfänger.

Es gibt zahlreiche Foren, Mailinglisten und Chatrooms, in denen erfahrene Linux-Nutzer bereit sind, Fragen zu beantworten und Hilfe anzubieten.

Einige beliebte Plattformen sind das Ubuntu-Forum, Stack Exchange, Reddit und verschiedene IRC-Netzwerke.

Fehler und Problemlösung

Linux ist ein leistungsstarkes Betriebssystem, aber es kann gelegentlich zu Herausforderungen führen. Hier sind einige Tipps zur Fehlerbehebung:

Recherchieren: Wenn du auf ein Problem stößt, versuche, im Internet nach Lösungen zu suchen.
Es ist wahrscheinlich, dass jemand bereits ein ähnliches Problem hatte und eine Lösung gefunden hat.
Log-Dateien überprüfen: Linux führt umfangreiche Protokolldateien, die dir bei der Fehlerdiagnose helfen können.
Du findest diese in Verzeichnissen wie /var/log.
Stelle Fragen: Wenn du nicht weiterkommst, zögere nicht, in Linux-Foren oder auf anderen Plattformen um Hilfe zu bitten.
Die Linux-Community ist in der Regel sehr hilfsbereit.